Schilddrüsenunterfunktion

Schilddrüsenunterfunktion erkennen und verstehen

Eine Schilddrüsenunterfunktion (medizinisch: Hypothyreose) zählt zu den häufigsten hormonellen Störungen in Deutschland. Sie betrifft Frauen deutlich häufiger als Männer und tritt oft schleichend auf – wodurch sie lange unerkannt bleiben kann. Umso wichtiger ist es, typische Symptome zu kennen und rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.


Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?

Bei einer Hypothyreose produziert die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone (T3: Trijodthyronin und T4: Thyroxin). Diese Hormone regulieren zahlreiche Stoffwechselprozesse im Körper. Ein Mangel kann daher weitreichende Auswirkungen auf das körperliche und geistige Wohlbefinden haben.


Häufige Symptome im Überblick

Die Symptome sind oft unspezifisch, können aber in ihrer Gesamtheit Hinweise geben:

Kategorie Mögliche Symptome
Körperlich Müdigkeit, Frieren, Gewichtszunahme, trockene Haut, Verstopfung, Muskelschwäche
Psychisch Antriebslosigkeit, depressive Verstimmung, Konzentrationsprobleme
Hormonell Zyklusstörungen, Libidoverlust, Unfruchtbarkeit
Haut und Haare Haarausfall, brüchige Nägel, blasse oder geschwollene Haut
Kardiovaskulär Langsamer Puls, niedriger Blutdruck, Herzrhythmusstörungen

Die Beschwerden entwickeln sich meist schleichend. Viele Betroffene schieben diese anfangs auf Stress oder Alterungsprozesse.


Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion

Die Hypothyreose kann angeboren oder erworben sein. Zu den häufigsten Auslösern zählen:

Ursache Beschreibung
Autoimmunerkrankung (Hashimoto-Thyreoiditis) Das Immunsystem greift fälschlich Schilddrüsengewebe an.
Jodmangel In jodarmen Regionen kann die Hormonproduktion sinken.
Schilddrüsenoperationen Entfernung oder Teilentfernung kann zu einem Hormonmangel führen.
Strahlentherapie Bei Tumorbehandlungen im Halsbereich kann die Schilddrüse geschädigt werden.
Medikamente Bestimmte Wirkstoffe (z. B. Lithium) können die Schilddrüsenfunktion hemmen.

Diagnose der SchilddrüsenunterfunktionSchilddrüsenunterfunktion

Ein einfacher Bluttest beim Hausarzt oder Endokrinologen reicht meist aus. Untersucht werden in der Regel:

  • TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon): Frühester Marker für eine Unterfunktion. Ist oft erhöht.

  • fT3 und fT4 (freie Schilddrüsenhormone): Sind bei manifester Hypothyreose meist erniedrigt.

  • TPO-Antikörper: Bei Verdacht auf Hashimoto-Thyreoiditis.


Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie einer Schilddrüsenunterfunktion ist in den meisten Fällen unkompliziert:

Maßnahme Details
Hormontherapie Zufuhr von künstlichem Thyroxin (z. B. L-Thyroxin)
Regelmäßige Kontrolle TSH-Wert alle paar Monate überprüfen und Dosis ggf. anpassen
Begleittherapien Behandlung begleitender Symptome wie Depression oder Verstopfung
Jodzufuhr Nur nach Rücksprache mit dem Arzt, v. a. bei Jodmangel relevant

Leben mit Hypothyreose

Wer gut eingestellt ist, kann in der Regel ein ganz normales Leben führen. Wichtig ist jedoch, auf Veränderungen im Wohlbefinden zu achten und ärztliche Kontrollen ernst zu nehmen. Auch eine gesunde Ernährung mit ausreichender Jodzufuhr, Selen und Zink kann unterstützend wirken.


Typische Fragen zur Schilddrüsenunterfunktion

Frage Antwort
Kann man die Erkrankung heilen? In den meisten Fällen nicht, aber sie ist sehr gut behandelbar.
Ist eine Gewichtszunahme reversibel? Mit der richtigen Einstellung oft ja.
Darf ich Sport treiben? Ja, regelmäßige Bewegung wird sogar empfohlen.
Muss ich die Tabletten lebenslang nehmen? In vielen Fällen ja, bei temporären Ursachen (z. B. nach Geburt) nicht immer.

Fazit

Die Schilddrüsenunterfunktion ist eine häufige, aber gut behandelbare Erkrankung. Entscheidend ist, die Symptome frühzeitig zu erkennen und ärztlich abklären zu lassen. Eine individuell angepasste Therapie kann Lebensqualität und Leistungsfähigkeit deutlich verbessern.

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