Blut

Blut

Blut, auf Englisch "blood" hat im Körper eine wichtige Transportfunktion zu den Körperzellen.

Blut, auf Englisch „blood“ hat im Körper eine wichtige Transportfunktion zu den Körperzellen.

Blut dient im Körper als Transportweg zu jeder Körperzelle und versorgt sie mit Sauerstoff und Nahrung. Seine rötliche Färbung hat das Blut durch das eisenhaltige Proteinkomplex Hämoglobin.

Es transportiert Hormone, Gase, Zucker, Vitamine und Fette und sorgt auch für den Rücktransport von Abbauprodukten wie Harnstoff oder Kohlenstoffdioxid.

Blut, lateinisch „sanguis“ wird daher auch als flüssiges Gewebe oder flüssiges Organ bezeichnet.

Abhängig vom Sauerstoffgehalt ist das Blut mal heller (mit mehr Sauerstoff) oder dunkler.

Da es überall in den Körper hingelangt ist es auch ein guter Indikator der mögliche Krankheiten bei einem Blutbild/Blutuntersuchung aufzeigen kann.

Das Herz fördert das Blut durch seine mechanische Tätigkeit in einem Kreislaufystem durch die Blutgefäße. Neben der pumpenden Wirkung kommen Muskelarbeit und Venenklappen zum Einsatz.

Man bezeichnet Gefäße die vom Herzen wegführen als Arterien und Gefäße die zum Herzen hin führen als Venen. Ein Mensch hat etwa 70 bis 80 ml Blut pro kg Körpergewicht. Männer haben im Schnitt 1 Liter mehr Blut als Frauen, bedingt durch Gewichts- und Größenunterschiede.

Blut ist aus chemisch-physikalischer Sicht eine Suspension, also ein Gemisch aus der Flüssigkeit Wasser und zellulären Bestandteilen. Durch die enthaltenen Erythrozyten hat Blut gegenüber Plasma eine erhöhte Viskosität. Mit steigendem Hämatokritwert sinkt die Strömungsgeschwindigkeit und die Viskosität steigt.

Bei der Unterscheidung der Blutgruppen ist die Blutgruppe 0 diejenige die Antikörper gegen die Gruppen A und B bildet. Für Träger der Blutgruppe A und B gilt, dass sie sowohl Blut der Gruppe A als auch b vertragen.

Das AB0-Blutgruppen-System wurde 1900 vom österreichisch-amerikanischen Forscher Karl Landsteiner entdeckt.

Der Blutkreislauf bildet ein Organsystem, dass sich im Körper am frühesten entwickelt, schon 21 nach der Befruchtung.

Der menschliche Körper hat im Schnitt 5 bis 6 Liter Blut und macht rund 8 % des Körpergewichtes aus. Die Blutleitungsbahnen haben eine Länge von 100.000 km. Dabei hat das Blut eine Transportgeschwindigkeit von 4 km/h.

Das Knochenmark stellt jeden Tag 200 Milliarden rote und 150 Milliarden weiße Blutkörperchen her.

Verliert der Mensch mehr als 1 Liter Blut so kann es zu einem Blutungsschock mit Herzstillstand kommen. Während der Menstruation verlieren Frauen etwa 50 bis 150 Milliliter Blut.

Bei der Erstellung des kleinen Blutbildes im Labor werden 8 bis 11 verschieden Blutwerte erfasst, beim großen Blutbild werden insbesondere die Leukozyten weiter aufgeschlüsselt.

Wird eine Blutgruppe länger stehen gelassen so setzt sich das hellere Plasma ab welches zu 90 % aus Wasser, aber auch Proteinen, Fetten und Zucker besteht sowie den Elektrolyten die für den Wasserhaushalt wichtig sind. Durch Zentrifugieren kann man es vom Blut trennen und auch einzeln transfusieren. Blut besteht zu rund 55 % aus Plasma und zu 44% aus Hämatorkrit.

Wird Blut transfusiert so dürfen keine Infektionskrankheiten vorliegen oder ein ein Aufenthalt in einem Hepatitis- oder Malariagebiet muss mehr als 6 Monate lang zurück liegen.

Durch die Zirkualtion des Blutes wird auch die Körpertemperatur konstant gehalten bei 36 bis 37 ° C im inneren des Körpers. Außerdem dient es der Homöostase, also der Regulation sowie Aufrechterhaltung des Elektroylt- und Wasserhaushaltes.

Blutgerinnung

Die Blutgerinnung stoppf die Blutung wie ein Pflaster, auf Englisch "Bandage".

Die Blutgerinnung stoppt die Blutung wie ein Pflaster, auf Englisch „Bandage“.

Man unterscheidet die primäre und sekundäre Hämostase, dien den Körper vor Blutungen schützen. In der primären Hämostase schließen Thrombozyten und Faktoren des Plasmas und der Zellwände innerhalb von 2 bis 4 Minuten Lecke in Gefäßwänden. Man spricht hier von der Blutungszeit. Zunächst verengt sich das Gefäß und dann verkleben die Trombozyten das Leck und es bildet sich ein fester Pfropfen aus Fibrin, welcher sich nach der Gerinnung zusammen zieht. Durch die Fibrinolyse wird das Gefäß später wieder frei gemacht.

Bei der sekundären Hämostase wirken verschiedene Gerinnungsfaktoren zusamen. Bis auf Calcium Ca2+ sind es in der Leber synthetisierte Proteine. In einer Kaskade werden diese inaktiven Faktoren aktiviert, entweder endogen durch den Kontakt des Blutes mit anionischen Ladungen des subendothelialen, also unter der Gefäßinnenoberfläche liegenden, Kolagens oder exogen durch den Kontakt mit Gewebsthrombokinase welche durch eine größere Verletzung aus dem Gewebe in die Blutbahn gelangt ist. Die sekundäre Blutgerinnung bildet vor allem wasserunlösliche Fibrinpolymere, so dass das Blut anfängt zu klumpen.

Durch das Enzym Plasmin bilden sich die Firbrinklumpen zurück. Es handelt sich um den Vorgang der Fibrinolyse. Gerinnungshemmer, Antikoagulantien werden eingesetzt um die Gerinnungsfähigkeit des Blutes zu senken, wie beispielsweise bei Herzrhythmusstörungen. So kann sich das notwendige Calcium nicht mehr binden, indem die Interaktion zwischen den Gerinnungsfaktoren wie Heparin hemmen oder durch die Unterbindung von Bildung der Gerinnungsfaktoren wie Cumarine.

Kommt es zu einer übermäßigen Bildung von Blutzellen so wird dieses Zytose oder Philie genannt. Je nach Zellart gibt es Erythrozytose sowie Leukozytose. Dabei sind Unterformen Granulonzytose: Eosinophilie, Basophilie, Thrombozytose, Lymphozytose, Monozytose, Neutrophilie. Bei einem Mangel an roten Blutzellen spricht man von einer Erythropenie, Anämie, bei einem Mangel an weißen Blutzellen von einer Leukopenie, abhängig von der Zellart von Basopenie, Neutropenie, Monopenie, Lymphopenie, Eosinopenie oder Thrombozytopenie.

Im Differentialblutbild können Verschiebungen der Proportionen der Zellzahlen ermittelt werden. Bei einer Anämie kommt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff, einer Hypoxie. Die Leukämie bezeichnet man als Blutkrebs, die Anämie als Blutarmut und die Hämophilie als Bluterkrankheit.

Blutgerinnsel können zu einer Thrombose, Embolie oder einem Infarkt fühen wie dem Hirninfarkt oder dem Herzinfarkt. Durch Mittel die die Gerinnung hemmen können diese vermieden werden wie beispielsweise Heparin, Acetylsalicylsäure oder Phenprocoumon. Kommt Blut in den Magen-Darm-Trakt so hat es eine abführende Wirkung.

Blutgruppen

Die Blutgruppe ist entscheidend bei der Bluttransfusion.

Die Blutgruppe ist entscheidend bei der Bluttransfusion.

Die in der Zellmembran der roten Blutkörperchen verankerten Gylcolipide wirken als Antigene und als Blutgruppen bezeichnet. Werden die Blutgruppen miteinander vermischt so kommt es häufig zu einer Verklumpung. Bei einer Bluttransfusion muss man daher auf die richtige Blutgruppe von Spender und Empfänger achten, da es sonst zu tödlichen Komplikationen kommen kann. Man unterscheidet das AB0-System und dann noch den Rhesus-Faktor positiv und negativ. Es gibt noch 20 weitere Blutgruppensysteme mit geringer Bedeutung, die auch zu Komplikationen führen können.

Das AB0-System unterscheidet die Blutgruppen A, B, AB und 0 abhängig von den Antigenen der Erythrozyten. So sind es bei der Gruppe A nur A-Antigene, bei B nur B-Antigene, bei AB sind es A- und B-Antigene und bei 0 keine von beiden. Auch die Antikörper des Typ IgM im Serum werden untersucht bei A sind es B-Antikörper, bei B sind es A-Antikörper bei AB keinerlei Antikörper und bei 0 sind es A- sowie B-Antikörper.

Die Rhesusfaktoren werden in die Untergruppen C, D und E aufgeteilt. Besonders relevant ist der Faktor D mit dem D-Antigen, man spricht hier vom Rhesus-positiv, fehlt es so spricht man von Rhesus-negativ. Die Antikörper enstehen in der Gruppe IgG im Blut erst nach dem ersten Kontakt von Blut mit dem Antigen. IgG-Antikörper können die Plazenta durchdringen und so zu Komplikationen bei einer 2. Schwangerschaft führen. Wenn eine Rhesus-negative Mutter ein Rhesus-positives Kind austrägt. Hier droht eine Auflösung, Hämolyse der kindlichen Erythrozyten und einer folgenden gesteigerten krankhaften Neubildung die man fetale Erythroblastose nennt.

Neben der Schwangerschaft spielen die Blutgruppen bei Organtransplantationen und Transfusionen eine große Rolle. In der Rechtsmedizin für die Verwandtschafts- und Identitätsbestimmung spielen sie eine deutlich geringe Rolle als die DNA-Analyse. Sie eigenen sich nur für Ausschlussnachweise.

Im Altertum Europas war Blut eines der 4 Säfte des Lebens. Durch Aderlass oder Schröpfen sollte eine Heilung vom faulen Blut erfolgen, in dem dieses entfernt wurde. Den Ursprung soll es von der Beobachtung kranker Nilpferde haben die sich so lang reiben bis sie wund sind und bluten. Heute wird der Aderlass als therapeutische Blutentnahme durch Punktion der Vene mit einer dicken Kanüle durchgeführt und 400 bis 1000 ml entfernt. Beispielsweise ist es angezeigt bei der Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose, der Polycythaemia vera als krankhafte Vermehrung der roten Blutkörperchen oder der Porphyria cutanea tarda. Blutgifte werden als Hämotoxine bezeichnet, sie können das Blut derart verändern, dass seine Stoffwechselfähigkeit und Transportfähigkeit einschränkt oder verhindert. Es kann so zu einem Kreislaufkollaps kommen oder einer Schädigung. Zu den Blutgiften zählen Benzol, Alkohole wie Ethanol, Kohlenmonoxid CO, Arsen- und Bleiverbindungen, organische Nitroverbindungen oder pflanzliche Inhaltsstoffe mit hämotoischer Wrkung wie Chinin oder Saponine. Ebenso wirken tierische Gifte auf das Blut wie die von Viperarten.

Blutgifte können durch Dialyse entfernt werden wie bei einem akuten oder chronischen Nierenversagen sowie der Apherese für die Entfernung von krank machenden, pathogenen Bestandteilen.

Bestandteile des Blutes

Blut besteht aus verschiedenen Bestandteilen.

Blut besteht aus verschiedenen Bestandteilen.

Das Blut besteht aus verschiedenen Bestandteilen. Die Anzahl der roten Blutkörperchen, der Erythrozyten kann sich ändern abhängig von Krankheiten, Aufenthalten im Hochgebirge etc. Abweichende Werte können so auf mögliche Erkrankungen hinweisen.

Die Erythrozyten dienen als Transporter für Sauerstoff und können bis zu 120 Tage alt werden.

Die weißen Blutkörperchen, die Leukozyten wehren fremde Stoffe im Organismus ab. Sie können einige Tage bis zu mehreren Monaten alt werden. Die Thrombozyten, Blutplättchen sind Wächterzellen und können Wunden verschließen. Ihr Lebensdauer beträgt 8 bis zu 12 Tage.

Auch Sport kann die Zusammensetzung des Blutes ändern, wer regelmäßig trainiert kann den Blutzucker senken und die Fettzusammensetzung des Blutes verbessern.

Kommt es zu einer Senkung der vorhandenen Erythrozyten so spricht man von einer Anämie, Blutarmut. Die Betroffenen fühlen sich häufig schwach, mögliche Ursachen können Vererbung oder auch Krankheiten sein. Sind zuwenig Leukozyten vorhanden, so steigt das Infektionsrisiko. Krankheiten können zu einer erhöhten Anzahl an Leukozyten führen. Ist der Thrombozytenwert unter dem Durchschnitt so spürt man keine direkten Symptome, allerdings neigt man dazu leichter zu bluten.

Normwerte für Blut

Abweichungen von Normwerten für Blut können auf Kranheiten hindeuten oder auch harmlose Ursachen haben.

Abweichungen von Normwerten für Blut können auf Krankheiten hindeuten oder auch harmlose Ursachen haben.

Bei der Untersuchung von Blut gelten bestimmte Werte als Normwerte, weichen diese von der Norm ab so kann dieses verschiedene Ursachen haben. Fühlt man sich andauernd müde und schlapp so kann eine Blutuntersuchung Aufschlüsse über mögliche Krankheiten oder Mängel zeigen.

Auch bei der Überprüfung des Blutzucker von Diabetikern spielt eine Messung eine wichtig Rolle, hierzu wird ein Finger angestochen und ein Tropfen des Kapiallarblutes auf einen Teststreifen gegeben.

Der Normwert IgE der Iummunglobulin E liegt bei 100 lU/ml, darunter drohen Krebs, Asthma, allergischer Schnupfen oder Wurmbefall.

LDL-Cholesterin hat einen Referenzwert von 160 mg/dl, wird dieser unterschritten so könne Artherosklerose, Harnvergiftung oder Gallenstau vorliegen.

Die Harnsäure liegt bei Männern zwischen 3,4 und 7 mg/dl für Frauen bei 2,4 bis 5,7 mg/dl, ab den Wechseljahren gilt der Normwert wie bei den Männern. Abweichungen können an Gicht, Mangelerscheinungen, Störung der Nierenfunktion oder Schilddrüse liegen.

Hämoglobin als roter Blutfarbstoff sollte bei Männern zwischen 14 und 18 g/dl liegen, bei Frauen von 12 bis 16 g/dl, der Wert zeigt wie gut das Blut Sauerstoff transportieren kann.

Den Blutzucker sollte nüchtern maximal bei 100 mg/dl liegen, Abweichungen können auf Diabetes oder Probleme in der Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse zurück zu führen sein.

Die Leukozyten, weißen Blutkörperchen haben einen Normwert von 4000 bis 10.000 Zellen pro Mikroliter. Abweichungen können auf Tumore, Autoimmunerkrankungen und Infektionen hinweisen.

Die Erythrozyten, roten Blutkörperchen haben als Normwert 4,5 bis 5,9 Millonen pro Mikroliter bei Männern und und 4,1 bis 5,2 Millionen bei Frauen. Sind die Werte niedriger so können Infektionen, Eisenmangel, Leukämie, Rheuma oder eine verringerte Lungentätigkeit vorliegen.

Der TSH Thyreoidea-stimulierendes Hormon sollte bei 0,4 bis 4 mU/l liegen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto liegen erhöhte Werte vor, bei einer Überfunktion sind sie kleiner.

BSG als Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit liegt bei Männern bei 15 mm/h für Frauen bei 20 mm/h und kann auf Tumore, Infektionen, Erkrankungen der Niere oder Leber sowie Entzündungen hinweisen.

Die Triglyceride sollten nüchtern zwischen 150 und 200 mg/dl liegen und können auf Gicht, Alkoholmissbrauch, Bewegungsmangel oder Nierenfunktionsstörung hinweisen.

Homocystein liegt nüchtern bei 5 bis 10 Mikromol/l und zeigt Mängel von Folsäure, Vitamin B12, B6, Schilddrüsenunterfunktion, Nierenerkrankungen oder Alkoholmissbrauch auf.

Der CRP, C-reaktives Protein, liegt bei 5 mg/l und kann auf Morbus Crohn, Atherosklerose, Infektionen oder Sepsis hinweisen.

GGT als Gamma-Glutamyl-Transferase für Männer bis zu 66 U/l und für Frauen bis 39 U/l kann auf eine Fettleber, Entzündungen der Gallenwege, Hepatitis oder Leberzirrhose hinweisen.

Kreatinin liegt für Männer bei bis zu 1,3 mg/dl für Frauen bei bis zu 1,1 mg/dl und kann auf eine Schwangerschaft, wenig Muskelmasse oder einer Störung der Nieren hinweisen.

Das Gesamteiweiß sollte zwischen 64 bis 83 g/l liegen und kleinere Werte können ausgelöst werden durch Magersucht, Zöliakie, Allergien. Erhöhte Werte können durch chronisch entzündliche Erkrankungen oder einer Leberzirrhose bedingt sein.

Ferritin liegt für Männer zwischen 34 und 310 Mikrogramm/l für Frauen bei 22 bis 212 Mikrogramm/l und kann auf eine Zöliakie, Mobus Crohn, Eisenmangel oder auch vegane Ernährung deuten.

Zink sollte bei 70 bis 150 Mikrogramm/dl liegen, Abweichungen können an Fehlernährung oder Morbus Crohn liegen.

Vitamin D sollte bei 35 Nanogramm/ml liegen, Abweichungen können an Lichtmangel, Magen-Darm-Erkrankungen oder Schuppenflechte liegen.

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