Abführmittel

Abführmittel

Abführmittel führen zu Flüssigkeitsverlust im Darm.

Abführmittel führen zu Flüssigkeitsverlust im Darm.

Kann man mit Abführmittel abnehmen? Häufig wird einer konsequenten Ernährungsumstellung bei einer Diät Gewicht zu verlieren einfach ein Abführmittel genommen. Doch funktioniert das wirklich oder sind damit körperliche Risiken verbunden?

Grundsätzlich sind Abführmittel eher indiziert wenn es zu Verdauungsproblemen kommt wie Verstopfungen (Obstipation) oder gar zu einem Darmverschluss (Ileus).

Wer versucht durch Abführmittel abzuspecken hofft darauf, dass der Körper durch die Abführmittel nicht schnell genug die Nährstoffe und Kalorien aufnehmen kann bzw. der Darm derart gespült wird das man Gewicht verliert. Fakt ist jedoch dass Abführmittel den Körper entwässern. Kommt es also zu einem Gewichtsverlust in Folge der Einnahme von Abführmitteln ist die Ursache hier ein Flüssigkeitsverlust des Körpers und kein gewünschter Fettabbau.

Wie wirken Abführmittel?

Durch abführende Mittel werden auch wasserlösliche Vitamine aus dem Körper gespült.

Durch abführende Mittel werden auch wasserlösliche Vitamine A, D, E und K aus dem Körper gespült.

Man unterscheidet verschiedene Arten von Abführmitteln, sie wirken jedoch erst im Dickdarm nachdem die Verdauung schon abgeschlossen ist und noch nicht im Dünndarm wo der Körper die Kalorien aufnimmt. Ein erfolgreiches, dauerhaftes abnehmen ist also nicht möglich, da man im Dickdarm nur Wasser der Nahrung entzieht.

Die Angst durch Verstopfungen zu zunehmen ist unbegründet, da der Körper bei einer Verstopfung nicht mehr Kalorien aufnimmt aus der Nahrung als sonst. Die abführenden Mitteln senken also die Kalorienaufnahme nicht.

Wenn man solche Mittel einnimmt sollte man solche wählen die den Darm auffüllen indem sie den Speisebrei aufquellen lassen. Es kommt so zu einer mechanischen, physischen Darmsäuberung. Durch den Druck reagieren nämlich die Muskeln nämlich (Persitaltik) und es kommt zur natürlichen Darmentleerung.

Solche Mittel enthalten Weizenkleie, Flohsamen oder auch Leinsamen.

Bei den hydragogenen Abführmitteln wird der Wassergehalt im Darm künstlich erhöht. Der Stuhlgang wird somit dünnflüssiger und es kommen Elektrolyte in den Stuhlgang aus dem Körper. Auch wird weniger Salz (Natrium) in den Darm aus dem Körper abgegeben (antiresorptive Wirkung) was ebenfalls den Wassergehalt des Stuhlganges erhöht. So wird der Stuhl dünnflüssig und wässrig und wirkt abführend und unangenehm, schlecht kontrollierbar. Häufig führen Rizinus, Rhabarber, Sennes und Aloe zu dieser Wirkung.

Wählt man osmotische Abführmittel wird auch der Druck im Darm erhöht, allerdings dadurch das Wasser gebunden wird. Das Wasser stammt aus dem Körper und durch schlecht absorbierbare Stoffe wie Zucker und Salze erzeugt. Bekannte Mittel sind hier Glaubersalz, Milchzucker, Sorbitol, Mannit, Lactulose und Bittersalz. Sie lassen den Stuhl aufquälen und machen ihn weich.

Durch Gleitmitteln wird der Reibungswiderstand zwischen den Darmwänden und dem Stuhl reduziert. Dieses kann durch dickflüssiges Parafin oder Glycerin in Zäpfchen oder durch Einläufe injiziert werden.

Gefahren

Nachteilig an der Einnahme solcher Mittel ist langfristig der hohe Wasserverlust im Körper. Außerdem werden auch wichtige Mineralstoffe und Elektrolyte aus dem Körper gespült. Man verliert Kalium und wasserlösliche Vitamine wie Vitamin A, D, E und K.

Auch kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen wie unkontrolliertem Stuhlgang, Magenkrämpfen, Blähungen, Störungen von Nieren und Herz. Auch Übelkeit und Erbrechen können durch abführenden Mittel hervorgerufen werden.

Solche Mittel können sogar die Wirkung der Anti-Baby-Pille reduzieren oder gar süchtig machen und zu Essstörungen wie der Bulimie führen.

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